Der Grottenberg mit dem Japanischen Teehaus

Das "versunkene Tempelchen" Dez. 2019, Foto: Susanne Weber

Wir freuen uns. Am 9. September 2021 fand endlich nach Corona-bedingter Verzögerung die Eröffnung des Wiederhergestellten Grottenbergs statt. Es war ein schönes Fest - bei schönstem Sommerwetter feierten ca. 200 Gäste, natürlich im Freien und mit Abstand.

 

Hier finden Sie eine Fotogalerie vom 9. September 2021, von der Eröffnung des Grottenbergs

 

Hier finden Sie eine Fotogalerie vom Januar 2021, mit dem fertiggestellten Grottenberg

aus dem Paretzer Skizzenbuch

Am Ortseingang von Paretz (von Uetz kommend) erhebt sich ein rätselhafter Hügel…

 

Am äußersten Punkt des Schlossgartens – dort wo man einen herrlichen Blick über die Havel und die umliegenden Wiesen genießt war 1797 auf einem künstlich angelegten Berg ein japanischer Pavillon mit einer darunter liegenden Grotte errichtet worden. Letztere gab dem Hügel seinen Namen.

 

Kennzeichnend für den Pavillon waren japanisch anmutende Malereien auf den Außenwänden, kostbare bunt verglaste Fenster und Türen sowie eine komplizierte Dachkonstruktion aus zwei übereinander stehenden Blechdächern. Die sich unter dem Pavillon befindliche Grotte war im Kontrast dazu ein einfaches Tunnelgewölbe. Aufgeklebte Moose, Spiegel, Muscheln, etc. verzierten dem Zeitgeist entsprechend, aber vom Entwurf abweichend – die Innenwände.

 

aus dem Paretzer Skizzenbuch

An entlegener Stelle, westlich vom Grottenberg, befand sich eine kleine griechische Tempelruine in einer künstlichen Felsenhöhle. Eine Inschrift im Giebel „Er ist nicht mehr“ verwies auf den frühen Tod des Prinzen Louis von Preußen. Mit dem ‚Tempelchen‘ hatte der spätere König Friedrich Wilhelm III. seinem geliebten Bruder ein Denkmal gesetzt. Die Inschrift wurde 1810 nach dem Tod der Königin Luise von Mecklenburg-Strelitz noch einmal ersetzt durch das Epitaph „Gedenket der Abgeschiedenen“.

 

aus dem Paretzer Skizzenbuch

Eine Bucht vor dem Grottenberg und eine filigrane „Kettenbrücke“ über dem Graben, der den Schlosspark zur freien Landschaft hin begrenzte, vervollkommnete das romantische Bild des für die Zeit typischen sentimentalen Landschaftsparks. Nach heutiger Erkenntnis sind die Bauten des Grottenberges allesamt Friedrich Gilly (17721780), dem herausragenden Architekten und Sohn des renommierten Landbaumeisters David Gilly zuzuschreiben.

aus dem Paretzer Skizzenbuch

Die Rekonstruktion der Grotte und des Tempelchens, welche unter Leitung der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten und mit am 11.11.2015 zugesagten Fördermitteln der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG im Laufe des Jahres 2019 begonnen wurde, ist nun fertig.

 

Weitere Förderer waren:

  • Die Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten
  • Die Rudolf-August Oetger Stiftung
  • Museumsshop Preußische Schlösser und Gärten
  • Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
  • Das Land Brandenburg, Ministerium für Wissenschaft und Kultur
  • Die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa

 

In Zukunft hoffen wir auf die Rekonstruktion auch des Japanischen Pavillons und des anschließenden Teil des Schlossgartens, zu dem dann auch der Abriss des „Sutter-Baus“ gehören wird.

 

Foto: Susanne Weber

Besichtigung der Ausgrabung am Grottenberg Nov. 2013. Die Ausgrabung wurde geleitet von der Archäologin Daniela Siegl, die uns die Funde und den Erhaltungszustand genauestens erläuterte.

Foto: Susanne Weber, 04.12.2019

Wir freuen uns sehr, dass die Rekonstruktion von "Tempelchen" und "Grotte" seit März 2019 gut voran gegangen ist. Die Fertigstellung einschließlich der unmittelbar umgebenden Parkbereiche wird im April 2021 zu feiern sein.

 

Hier finden Sie eine Fotogalerie zum Baufortschritt vom 16.10.2019