Geschichte(n)

Paretzer Geschichte und Geschichten

Auf dieser Seite stellen wir Ihnen Paretz in allen seinen historischen Aspekten vor:

  • Berühmte und für Paretz wichtige Persönlichkeiten
  • Die Geschichte des Orts – vom wendischen Poreka (am Fluß) zum königlichen Gut Paretz und bis in die Gegenwart
  • Die Landschaft an der Havel bildet die Kulisse für das „Schloss Still im Land“, Gärten und Parks prägen das Ortsbild
  • Das Paretzer Skizzenbuch – ein wohl einmaliges Dokument – dokumentiert die Baugeschichte
  • Quellen und Literaturverweise dürfen nicht fehlen – Sie finden das meiste davon in unserer umfangreichen Bibliothek

Geschichte des Dorfes

Ausgrabungen beweisen, dass dieser Teil der Havelniederung schon seit der Steinzeit besiedelt war. Der Ortsname Paretz geht auf das slawische po-reka (dt.: am Fluss, am Sumpf) zurück. Der Ort wurde am 28. Mai 1197 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Damals existierten sogar zwei gleichnamige Dörfer in enger Nachbarschaft. Zunächst hatten sich wendische Slawen als Fischer angesiedelt, später folgten deutschstämmige Landwirte. In einer kirchlichen Urkunde von 1297 wird dann nur noch ein Dorf Paretz erwähnt. Seit etwa 1350 gehörte es abwechselnd den Adelsfamilien von Diericke und von Arnim, seit 1658 der Familie von Blumenthal.

 

1797 erwarb der damalige Kronprinz, der spätere König Friedrich Wilhelm III. den Ort für 85.000 preußische Taler. Noch im September desselben Jahres hielten sich der Kronprinz und seine Frau erstmals für einige Wochen in Paretz auf, ebenso in den darauf folgenden Jahren bis zum Spätsommer 1805. Nach den napoleonischen Kriegen und nachdem die Königin in ihrem Todesjahr 1810 nochmals für einen Tag in Paretz gewesen war, nahm der König die alte Gewohnheit 1815 wieder auf und behielt sie bis 1839 bei; er starb 1840. Danach verlor der Ort wieder an Bedeutung.

 

Seit 1910 – Königin Luise war 100 Jahre zuvor gestorben – entwickelte sich allmählich erneut ein öffentliches Interesse an Paretz. Bedeutenden Anteil daran hatte Theodor Fontane, der nach drei Besuchen in den Jahren 1861, 1869 und 1870 den Ort und seine königlichen Sommergäste in den Wanderungen durch die Mark Brandenburg mit großer Anteilnahme beschrieben hatte. Besonders in den 1920er- und 1930er-Jahren nahm die Zahl der Besucher erheblich zu. Der Zweite Weltkrieg ging an Paretz ohne größere Veränderungen vorüber, das Kriegsende aber war ein Einschnitt mit nachhaltigen Folgen.

 

Nach dem Ende der Kampfhandlungen im Mai 1945 lag Paretz in der Sowjetischen Besatzungszone, der späteren DDR. Ein Wille zum Erhalt der kulturellen Zeugnisse des preußischen Staates war lange Zeit nicht zu erkennen, vielmehr gab es deutliche Anzeichen dafür, dass deren Verlust politisch willkommen war. Erst in den 1970er-Jahren entwickelten sich Ansätze denkmalpflegerischen Verhaltens. Teile des Schlossparks wurden mit Hilfe freiwilliger Arbeitseinsätze wiederhergestellt, die Dorfkirche in den 1980er-Jahren rekonstruiert. Die Deutsche Wiedervereinigung 1990 brachte dem Dorf Verbesserungen der lange vernachlässigten Infrastruktur (Telefon, Erdgasanschluss usw.). Der 1990 gegründete „Verein Historisches Paretz“ setzte sich zum Ziel, das historische Ortsbild wiederherzustellen.

Paretz wurde am 1. Januar 1960 nach Ketzin eingemeindet.

 

(Zitat aus Wikipedia)